Alice Rudolf-Hinse
Atelier im Garten
Farbe, der zentrale Aspekt meiner Kunst, ist meine motivierende Kraft. Was als Suche nach dem perfekten Blau begann, als fast physischer Hunger nach Farbe, fand seine Nahrung in der Malerei. Farbe, die durch die Augen in die Seele dringt, in jede Pore und jede Zelle, die Risse und Brüche füllt, die kein anderes Medium zu heilen vermag.
In einem meiner ersten Bilder versuchte ich dieses Gefühl zu beschreiben, das große Glück, mich an Farbe satt trinken zu können, sie in mich fließen zu lassen und ganz zu werden.
Das Verankert-sein in einer persönlichen Welt, wobei das Mysterium, das jede dieser weiblichen Figuren in sich trägt, immer mit im Raum schwebt.
Durch den naiven Realismus der Tierbilder entstehen humorvolle, anthropomorphe Geschichten, die unsere Menschlichkeit ansprechen, die uns berühren und unsere Fantasie nähren. Mit jedem Detail, das wir neu entdecken, ziehen uns die Bilder in eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit eigenen Erfahrungen und Empfindungen.
So bringen uns die Bilder nicht nur in Kontakt mit der dargestellten Spezies, sondern auch mit uns selbst.
Warme Herbsttöne, sanfte Erdfarben ziehen die Blicke an, lenken sie auf Darstellungen von ungekünstelter Einfachheit und Klarheit, die von einem tiefen und respektvollen Naturgefühl zeugen.
Die Dinge dieser Welt von innen heraus zu verstehen und zu erleben, sich von ihnen ergreifen zu lassen, statt sie von außen her zu begreifen, das Auge zu öffnen für das Wesentliche, ist ein Grundanliegen. Gerne greife ich entsprechend auf alltägliche, stille, fast unscheinbare Dinge dieser Welt zurück, auf die Natur und den lebendigen Erfahrungsbereich des Menschen: