Alice Rudolf-Hinse

Atelier im Garten

Artikel aus der MZ vom 16.9.2017: 


Alice und ihr Zen-Mops im Wunderland

Farbe, der zentrale Aspekt meiner Kunst, ist meine motivierende Kraft. Was als Suche nach dem perfekten Blau begann, als fast physischer Hunger nach Farbe, fand seine Nahrung in der Malerei. Farbe, die durch die Augen in die Seele dringt, in jede Pore und jede Zelle, die Risse und Brüche füllt, die kein anderes Medium zu heilen vermag. 

In einem meiner ersten Bilder versuchte ich dieses Gefühl zu beschreiben, das große Glück, mich an Farbe satt trinken zu können, sie in mich fließen zu lassen und ganz zu werden.

Frauen

Meine Frauenporträts bestechen auf den ersten Blick durch ihre verführerischen Farben, die den Betrachter anlocken und berühren. 

Bei genauerem Hinschauen offenbart sich zudem eine Wirklichkeit hinter der dargestellten: Es ist das Einmalige der Charaktere, das wir mehr erspüren als sehen.

Das Verankert-sein in einer persönlichen Welt, wobei das Mysterium, das jede dieser weiblichen Figuren in sich trägt, immer mit im Raum schwebt.

Durch den naiven Realismus der Tierbilder entstehen humorvolle, anthropomorphe Geschichten, die unsere Menschlichkeit ansprechen, die uns berühren und unsere Fantasie nähren. Mit jedem Detail, das wir neu entdecken, ziehen uns die Bilder in eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit eigenen Erfahrungen und Empfindungen.

Tiere

So bringen uns die Bilder nicht nur in Kontakt mit der dargestellten Spezies, sondern auch mit uns selbst.

Garten

Die Schönheit und Vielfalt unseres Gartens sind meine immerwährende Inspiration und Freude, Farben der augenscheinlichste Aspekt meines Schaffens, der zentrale Ausgangspunkt meines künstlerischen Ausdrucks.

Warme Herbsttöne, sanfte Erdfarben ziehen die Blicke an, lenken sie auf Darstellungen von ungekünstelter Einfachheit und Klarheit, die von einem tiefen und respektvollen Naturgefühl zeugen.

Die Dinge dieser Welt von innen heraus zu verstehen und zu erleben, sich von ihnen ergreifen zu lassen, statt sie von außen her zu begreifen, das Auge zu öffnen für das Wesentliche, ist ein Grundanliegen. Gerne greife ich entsprechend auf alltägliche, stille, fast unscheinbare Dinge dieser Welt zurück, auf die Natur und den lebendigen Erfahrungsbereich des Menschen:

Stadt und Land